Die Sharing Economy macht die Welt einfacher
"Was man abschließen kann, das kann man auch vermieten" – so die Vision von Christoph Jentzsch, Simon Jentzsch und Stephan Tual. Die überzeugten Blockchain-Anhänger und Gründer von slock.it wollen die Sharing-Economy ankurbeln und glauben fest daran, dass Teilen die Welt einfacher und unbeschwerter macht. Das Prinzip des Start-ups: Intelligente Schlösser, die über Bluetooth, ZigBee oder ähnliche Schnittstellen verfügen, werden über Smart Contracts in der Blockchain geöffnet und geschlossen. Wer also in Zukunft kurzzeitig eine Wohnung, ein Auto oder ein Fahrrad mieten möchte, braucht lediglich sein Handy an ein smartes Schloss zu halten. Der organisatorische Rest – der Vertragsabschluss und die Zahlung – läuft dann automatisch ab. Hierfür braucht sich der Mieter weder anzumelden noch muss er hierfür einen physischen Schlüssel bei sich tragen.
Internet of Things ermöglicht Sharing
Seit seiner Gründung 2015 hat sich das deutsche Technologie-Startup aus dem sächsischen Mittweida zu einem gefragten Unternehmen mit einem mittlerweile 14-köpfigen Team entwickelt. "Smart Sharing" lautet die Devise, unter der slock.it zum Aufbau einer zukunftsfähigen Sharing Economy beitragen möchte. Ihre Blockchain-Expertise schafft dabei interessante neue Perspektiven des Teilens und schlägt damit genau in die Bedarfskerbe, die ein wachsender mobiler Lifestyle mit sich bringt. So werden smarte Gegenstände – sogenannte Internet of Things (IoT) – mit smarten Verträgen dazu befähigt, sich ohne Mittelsmann eigenständig zu teilen oder zu vermieten. Weil Teilen das neue Haben ist: So kann beispielsweise in Zukunft jeder, der über ein entsprechendes "Smart Sharing"-fähiges Fahrradschloss verfügt, seinem Schloss sagen: "Ich bin von Montag bis Sonntag unterwegs und vermiete mein Fahrrad für fünf Euro am Tag". Eine Smart-Sharing-App sorgt dann dafür, dass ein Mieter schließlich das verfügbare Fahrrad findet, das Schloss öffnen und los radeln kann. Nach Rückgabe des Rades wird dem Mieter dann automatisch die Anzahl der genutzten Tage berechnet und dem Fahrradbesitzer gut geschrieben.
Das eigene Auto wird zum Geschäftsmodell
Das Prinzip der personenunabhängigen Schlüsseltechnologie lässt sich dabei auch auf Mietautos oder Mietapartments übertragen. Indem sich Gegenstände in Zukunft selbständig vermieten und teilen lassen, wird das Angebot der Sharing Economy enorm wachsen. Ob man dabei etwas besitzt oder nicht, wird perspektivisch immer unwichtiger werden. Eine neue "Leichtigkeit des Seins" für Privatpersonen, Kunden und Unternehmen, für die dabei nur noch relevant sein könnte, dass etwas in dem Moment verfügbar ist, in dem man es auch wirklich braucht. Damit werden Produkte gleichzeitig auch zu neuen Geschäftsmodellen: Ein Autokäufer wird zum Beispiel in Zukunft mehr zu einem Modell tendieren, das "Smart Sharing"-fähig ist. Wird es während seines Urlaubes nicht genutzt, so könnte es sich eigenständig vermieten und so einen Teil seines ursprünglichen Kaufpreise nach und nach zurückzahlen.